Die Installation, bestehend aus einer Werbetafel und Bienenkästen, ist Bestandteil eines Ideenkonzepts der Künstlergruppe "Stadtimkerei finger" aus Frankfurt. Dahinter steht ein performativer Kunstbegriff, der ästhetische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragestellungen miteinander verbindet.
Schaufenster der BEEBOX / Frankfurt |
Die auf dem IWZ-Grundstück (= Internationales Waldkunst Zentrum / Darmstadt, Kuratorin Ute Ritschel) aufgestellte Plakatwand simuliert die Ansicht des demnächst in Frankfurt eröffnenden Delikatessladens "beespace", vor dem die Künstler Florian Haas und Andreas Wolf kopfstehen. Ihre geöffneten Münder dienen den hinter der Werbefläche behausten Bienen als Einflugloch. Kein Klamauk, sondern historischer Bezug verbirgt sich hinter der skulpturalen Insektenwohnung: Vorbild sei der heilige Ambrosius, so Andreas Wolf. Diesem seien Bienen durch Mund und Körper gezogen, um dort ihren Honig zu hinterlassen. Mit seiner "honigsüßen Rede" habe der Heilige konsenssteigernd auf die Kirche gewirkt. Mit Ideen und Aktionen gestaltend auf die Gesellschaft einwirken, dazu will die "Stadtimkerei finger" anregen.
Schaufenster der BEEBOX als Plakatwand hinter der zwei Bienenstöcke stehen. |
Neben dem symbolischen Charakter hat der seit 2008 auf dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt (MMK) installierte größte Bienenstandort des Duos aber auch wirtschaftliche Gründe: Die Honigproduktion auf dem Museumsdach finanziert das Ladenprojekt "beespace", in dem die Künstler interaktiv-internationale Honig- und Imkervernetzung planen.
Kurator: Ute Ritschel