Hütte der Wege

Die Gastwirtschaft „Kurvenwirt“

Am Ortsrand von Schindlau, in einer Biegung der ehemaligen Ortsdurchfahrt, liegt die Wirtschaft des "Kurvenwirts". Alle Autos, die auf dem Weg zwischen Aigen und Ulrichsberg waren, kamen an der Wirtschaft vorbei und viele hielten kurz, auf ein Bier, an. Mit der Ortsumfahrung, die 2001 fertiggestellt wurde, veränderte sich die Situation grundlegend. Zum Vorteil vieler Schindlauer fährt jetzt der Duchgangsverkehr nicht mehr durch die Ortschaft, allerdings kommt auch niemand mehr einfach so am Gasthof des Kurvenwirts vorbei. Platz für Gäste gibt es mehr als genug, aber da an der Umgehungsstraße keine Werbung für die Wirtschaft aufgestellt werden darf, kommen mittlerweile außer ein paar Touristen nur noch die Stammgäste, was seither zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt hat.
Demgegenüber schien das Angebot des österreichischen Bundesheeres eine Chance zu bieten den stagnierenden Umsatz zu verbessern. Zur Versteigerung standen Hemden, Jacken, Hosen, Pullover, Helme - kurz, alles was Soldaten kleidet. Die zu bietende Summe schien nicht zu hoch und der Kurvenwirt bekam den Zuschlag. Allerdings stellte sich erst jetzt heraus für was: in mehreren LKW-Zügen lieferte das Bundesheer 16.000 Hemden (in kleinen Größen), mehrere tausend Jacken usw. Eine Stückzahl, an die der Wirt im Traum nicht gedacht hatte, und die ihn vor ein ernsthaftes Lagerungsproblem stellte. Was zuerst notdürftig in den Garagen von Freunden untergebracht werden konnte, lagert mittlerweile in zwei eigens errichteten Holzhäusern. Der kleinste Teil der Uniformen wird in dem an die Gastwirtschaft angrenzenden Raum während der Ausschankzeiten angeboten und findet offensichtlich Abnehmer.
Was der Wirtschaft an Werbemaßnahmen vor Ort untersagt bleibt, stellte sich über den unverhofften "Uniformsegen" von alleine ein. Die allermeisten in der Region hörten irgendwie von der Geschichte und selbst der ORF berichtete werbewirksam von dem Missgeschick.