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The population of the German town Weimar have successfully shown resistance to neo-fascist groups by taking unconventional action. Within a few weeks the citizens of Weimar prevented meetings and demonstrations of the neo-fascist party NPD and its Skinhead supporters. Up to 20.000 people (Weimar has only 60.000 inhabitants) took to the streets to show their anti-fascist position. A truly remarkable aspect of the protests were the unusual and creative form the demonstrations took over the weeks. One initiative lead by the Weimar Classic Foundation built up barricades with wooden boxes, they had taken from the nearby former concentration camp Buchenwald. At the same time students of the Bauhaus-University (Media Faculty) called for people to donate their slippers and to bring them to the market place, which thousands of men and women did. The idea was to offer their slippers to the nazi supporters in exchange for their paratrooper boots (which are an important part of the fascist Skinhead uniform), "to treat the historical pavement more carefully" as one of the initiators explained. Many shoe shops and even hotels joined in and the market place was covered with slippers. Furthermore thousands of people were present and the police quickly recognized that the whole situation became so uncontrollable, that the official permission for the NPD meeting had to be cancelled. Die Bürger leisten mit unkonventionellen Aktionen erfolgreichen Widerstand und entwickeln diesen zu einem neuen Marketing-Konzept. Innerhalb von nur drei Wochen verhinderten Weimarer Bürger mit Stadtfesten mehrere Aufmärsche der rechtsradikalen NPD (plus Skinhead-Anhang). Anstatt der Rechtsradikalen, deren erste Kundgebung zunächst auch gerichtlich untersagt wurde, konnten zahlreichen Touristen beobachten, wie vor dem Goethe- und Schiller-Haus eine "Karawane", bestehend aus mehr als 1000 "Nomaden" aufzog. Ihr Protest-Motto: "bunte Vielfalt statt braune Einheit". Die Thüringer NPD drohte schon im Vorfeld mit massivster Präsenz, nach dem Scheitern ihres Aufmarsches am Tag der Arbeit. Denn anders als in anderen deutschen Städten setzten sich in Weimar am 1.Mai die Nazi-Gegner durch. 20.000 fanden sich ein um ihren Widerstand gegen rechtsradikale Parolen zu zeigen (und das bei gerade mal 60.000 Einwohnern). Für die Polizei wurde die Situation dadurch uneinschätzbar. Folglich entschieden die thüringischen Gerichte im Vorfeld für Verbot der Stadt Weimar gegen die NPD. Im Unterschied zu manch anderer Stadt liessen die Weimarer auch in der Folge keinerlei "Demonstrationsmüdigkeit" aufkommen. Erneut machten sich etwa zwanzig Initiativen auf, die Gegenbewegung aktiv zu halten. So auch, unter anderen, die Stiftung Weimarer Klassik. Auf ihre Initiative wurde das Eingangsportal des Goethe-Wohnhauses mit riesigen Kisten verstellt. Diese wurden eigens aus dem Konzentrationslager Buchenwald herangeschafft. Die Kisten dienten einst zum Abtransport kostbarer Goethe-Reliquien. Indessen lieferten sich Studenten der Bauhaus-Universität (Fachbereich Medien) vor dem Schiller-Haus ein Pantoffel-Rennen unter dem Motto: "Auf leichten Sohlen gegen laute Parolen". In Zusammenarbeit mit örtlichen Schuhgeschäften sowie mit der Unterstützung mehrerer Hotels wurde eine neue Form des BürgerInnen-Protestes proklamiert. Alle WeimarerInnen waren aufgerufen ihre Hausschuhe vor die Türen zu stellen, bzw. das Schuhwerk an zentralen Sammelstellen abzugeben. Ziel dieser Aktion war es die gespendeten Latschen dem NPD-Anhang zum Tausch zu offerieren. Springerstiefel gegen Pantoffeln "um das historische Pflaster zu schonen", wie einer der Initiatoren erklärt. Das Konzept erweist sich nun schon im dritten Monat als erfolgreich und mobilisiert eine breite antifaschistische Bewegung quer durch politische Lager. Die Studenten und ihr Professor für "Medienereignisse", Wolfgang Kissel, arbeiten daran, den Widerstand gegen rechts zur Marketingstrategie für die Klassikerstadt aufzubauen. |