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(am Skaterplatz im Seeburgpark, Kreuzlingen) Im wesentlichen ging es mir um die Beleuchtung des Platzes, damit auch abends noch die Möglichkeit zum Skaten besteht, und die Leute, auch Zuschauer, abends noch hierher kommen und mal schauen, was die Skater alles so können. Ich habe sie länger beobachtet und bin überrascht, was für Kunsstücke die hier zeigen. Weitere Eingriffe wie zum Beispiel farbige Gestaltung der Oberfläche könnten den Platz von der trist grauen Parkplatzumgebung etwas abheben und auch von weitem auszeichnen. Wie haben die Skater reagiert? Die mit denen ich gesprochen habe positiv, obwohl ihnen wohl eine gute Half-Pipe lieber wäre. Früher gab es mal einen Skater-Club in Kreuzlingen. Die haben den Bau des Platzes auch forciert, allerdings haben sie sich das Ergebnis anders vorgestellt. Sie wollten einen großen glatten Platz, auf den dann ordentliche Geräte kommen sollten. Den Platz haben siewbekommen, er blieb aber lange ohne anständige Geräte. Als dann in einer anderen Stadt ein Skater-Platz aufgelöst wurde, wurden die Geräte von dort hierhin verfrachtet. Dann war der ganze Platz voll, so daß die Skater damit auch nichts anfangen konnten. Also haben sie kurzerhand wütend das was im Weg war in den See geworfen. Jedenfalls die Gärtner und die Leute die für diesen Platz zuständig sind, die sprechen immer nur davon, daß sie alles wieder aus dem See fischen müssen, was hier irgendwann mal auf dem Platz gestanden hat. Es gab auch Müll hier, und dann wurde ein Müll-Container aufgestellt. Den haben die Skater auf den Platz gestellt, damit sie darüber springen konnten, damit sie eine Schikane hatten. Der Platz ist eben ein Provisorium geblieben. Öfters wird alles auf dem Platz, die Betonsteine am Rand und die Stufe in der Mitte abgeräumt, um den Platz als Rummelplatz zu verwenden. Manchmal kommen Skater von weitem hierher, weil sie gehört haben, daß es hier einen Platz gibt, und die stehen dann vor einem Riesenrad. Von Seiten der Bevölkerung soll es Berührungsängste gegenüber den Skatern geben. Angeblich halten sich hier im Park dunkle Gestalten auf, die Drogenszene u.s.w.. Der Kioskbesitzer würde mit einem Gewehr in seinem Kiosk übernachten. Das wird dann schnell mit den Skatern in Verbindung gebracht. Im Moment scheint jedenfalls niemand so richtig glücklich mit dem Platz zu sein. Man wäre glücklicher, wenn zum Beispiel Konstanz einen professionellen Skater-Platz realisieren würde. Dann würde sich das hier ja erübrigen, und die Szene würde sich dort sammeln. Die Lampen mit denen du den Platz beleuchten willst, wie sollen die aussehen?
Und dann kam die Idee auf nach anderen Plätzen in der Stadt zu suchen? Ja, denn die Idee als solche, daß man einen Ort beleuchtet, das wurde sehr freundlich aufgenommen. Es hat sich auch ein Sponsor bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen: Das örtliche Elektrizitätsunternehmen. Es fehlte also lediglich ein Ort an dem man das realisieren konnte. Herr Schmid, ehemals Mitglied des Stadtrats und Mitinitiator der Ausstellung und ich haben uns nachts auf den Weg gemacht und dunkle Stellen in Kreuzlingen gesucht, die man beleuchten könnte. (Wir fahren zu einigen Anlaufstellen des nächlichen Spaziergangs.) Nachdem wir also schon an vielen Orten waren,und feststellen mußten, daß es gar nicht so einfach ist eine unbeleuchtete Stelle zu finden, fanden wir am Theater an der Grenze ein ruhiges Plätzchen. Ruhig im Sinne von lichtruhig. Ging es dann darum diese Fassade anzuleuchten? Es ging darum ob man diesen Platz davor beleuchtet. Und gleichzeitig gab es die Ü berlegung, ob sich das Theater dann nicht einen neuen Anstrich geben will. Allerdings gibt es schon einen Fluter, der bei Abendvorstellungen den Vorplatz beleuchtet. Wie lange war denn damals euer Spaziergang? Wir waren bestimmt eineinhalb Stunden unterwegs. Welche Kriterien hattet ihr bei eurer Suche? Kriterien waren a) daß es dunkel ist, und b) daß es vielleicht auch einen Nutzen hätte, wenn da Licht wäre. Dieser Parkplatz dort unten ist relativ dunkel, aber der gehört anscheinend zu dieser Bank. Das gibt sicherlich Komplikationen, wenn man versucht einen privaten Parkplatz zu beleuchten. Das ist natürlich etwas anderes als wenn man einen stadteigenen Platz beleuchtet. (am Brunnen von Roman Signer) Und hier meinte Herr Schmid, daß man auch noch Licht hinbringen könnte? Er meinte, daß dieser Brunnen auch dunkel wäre, abends. Und wenn abends das Wasser abgestellt wird, könnte man doch das Licht anmachen. Aber das wäre andererseits ein Eingriff in die bereits vorhandene künstlerische Gestaltung dieses Ortes. Rücksprache mit dem Künstler wäre nötig. Man müßte sich allerdings etwas Gewagtes einfallen lassen um dieses Wasserspiel zu ersetzen. (an der Parkbank) Ja bei unserem Rundgang haben wir auch diese dunkle Stelle gefunden. Die Laterne ist relativ weit weg und diese Bank ist komplett im Dunklen. Also hier war es auch dunkel? Ganz dunkel! Aber wir nahmen an, daß sich hier niemand niedersetzt. Mit Blick auf die Hauptverkehrsstraße und der Autolärm wird noch durch die geschlossene Hausfront verstärkt. Außerdem gab es noch die Ü berlegung, daß die Anwohner direkt dahinter gar nicht so begeistert sind, wenn ihnen abends ein Licht durchs Fenster scheint. Es könnte sein, das die Abend oder Nachtruhe gestört wird.
Nachtrag von Volkhard Kempter Nach der Suche bin ich zu dem Entschluß gekommen, per Computer künstliche Lichter zu erzeugen, auf ein reales Licht zu verzichten und Kreuzlingen um einen dunklen Ort zu bereichern, indem ich ein schwarzes Lampenimitat vorschlage. Das Gesamtprojekt schließt allerdings die vorangegangenen Ereignisse ein, und teilt sich in drei Stufen. Erstens die Vorschläge für den Skaterplatz, zweitens der nächtliche Spaziergang durch Kreuzlingen, und als dritte Stufe, sowie Materialisierung des Projektes die Computermontagen von Licht und das Aufstellen eines schwarzen Lampenimitats. photo credits: Volkhard Kempterzurück |