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Freudenstadt a spa town in the Black Forest was destroyed at the end of World War II by the French army. After the war the citizens decided to rebuild their town as quick as possible because tourism was the main business for Freudenstadt. The architect Ludwig Schweizer was commissioned for the masterplan and Freudenstadt was rebuilt in the romantic Heimatstil". The first tourists came back to the new Freudenstadt in 1951. Remarkable is the spa house. Here the 50s resisted all attacks of renovations. Forgotten pieces of furniture are standing on the floors. Colorful, abstract paintings of the post-war era are hanging on the walls. You can admire the huge candelabrums in the main hall, constructed with the limited post-war materials of the German 50s. Here the rubber plants survived and could grow in peace.

Zehn Tage vor Kriegsende 1945 brannte Freudenstadt nach französischem Artilleriebeschuß fast vollständig ab. Die Bürger der Schwarzwaldstadt wollten ihren Kurort so schnell wie möglich wiedererrichten, da der Tourismus ihre Haupteinnahmequelle war. Was sie aber nicht wollten, war eine Utopie, so wie sie Le Corbusier beispielsweise für den Wiederaufbau der Stadt Saint Dié in den Vogesen vorgeschlagen hatte. Der Architekt visionierte den zerstörten französischen Ort durch mehrere Hochhäuser zu ersetzen, durchgeführt wurde der Plan jedoch nie. Für den Wiederaufbau Freudenstadts war Ludwig Schweizer verantwortlich, ein Stuttgarter Baumeister - er hatte die Bürgerschaft nach einem langjährigen Planungsweg schließlich am meisten überzeugt mit seinen Vorschlägen. Er errichtete auf dem ehemaligen Renaissancegrundriß der Planstadt, einem Mühlebrett, die neue Stadt im Heimatstil der Stuttgarter Schule. Der Wiederaufbau war 1951 so weit fortgeschritten, daß der Tourismus beginnen konnte und die Menschen aus ihren zerstörten Städten wieder in die neue Stadt von gestern kamen. Man traf sich im Kurhaus, hörte Konzerte und diskutierte über die neue Kunst an den Wänden. Der heutige Besucher steht nach 50 Jahren in der Halle des Kurhauses und wundert sich darüber, wie das gesamte Interieur die Renovierungswut der 70iger Jahre und die Phase postmoderner Erneuerung überlebt hat - sofort unter Denkmalschutz stellen! Kein Halogenstrahler stört die Betrachtung der Bilder, die von dem rötlichen Glühbirnenlicht der Blechsonnenlampen in den Gängen dürftig beschienen werden. Der große Kandelaber in der hohen Halle ist mit den einfachen Mitteln, die nach dem Krieg zur Verfügung standen, in einem elegant klassichen Stil entworfen worden. Kommoden, nach den Entwürfen des Architekten Schweizer gebaut, möblieren die Flure. Schilder, welche die Säle bezeichnen, wurden liebevoll von Hand gemalt. Die gesamte Kunstsammlung des Hauses stammt aus den 50iger und 60iger Jahren und repräsentiert, was zu dieser Zeit im süddeutschen Raum Rang und Namen hatte, wie zum Beispiel ein großer Holzschnitt von Hap Grieshaber oder Ungegenständliches von Ackermann. Vieles an den Wänden drückt die damalige Sehnsucht nach dem Süden aus und äußert sich in bunten Farben. Selbst die großen Gummibäume scheinen hier überlebt zu haben und konnten in Ruhe weiterwachsen.

photo credits: Verena Hegenbarth, Florian Haas

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